August 26

Wie du in deinem Team Aufgaben besser diskutierst

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#Programmierer #Perspektive #Vorgehensweise

6 Minuten Lesezeit (Zusammenfassung unten); für Menschen, die vor allem viel und lange diskutieren.

Es ist wieder soweit, ein neues Projekt wird geboren. Hast du wichtige Punkte, die du einbringen möchtest? Haben diese Hand und Fuß? Ist es ein Gefühl, dass da etwas wichtiges zu beachten ist, aber du weißt noch nicht, wie du es kommunizierst?

Ich bin Programmierer bei helpteers. Ich höre mir an, welche Ideen Georg mitgebracht hat, nachdem er bei einer sozialen Organisation neue Ideen und Aufgaben für helpteers gesammelt hat. Er hat bis dahin schon Verständnisfragen, Hindernisse und Chancen besprochen. Er hat auch alles schon aufgeschrieben. Das ist sehr hilfreich, denn er ordnet so seine Gedanken: Sie lassen sich aufgeschrieben besser auf den Punkt bringen. Meist zeigen sich hier direkt Verständnisfragen, nicht nur auf seiner Seite. Einmal verschriftlicht, hat eine Idee auch mehr Gewicht. Und wer schreibt, der bleibt. 😉

Erst, wenn er den letzten Punkt gesetzt hat, ist es Zeit für mich, Rückfragen zu stellen. Wie meinst du das? Wofür brauchen wir das? Und dann folgt: Was denkst du jetzt darüber? Damit habe ich ihn mit Fragen durchlöchert und sein Verständnis noch einmal auf den Kopf gestellt. Er ist sich jetzt viel klarer, und ich auch. Jetzt tauchen die wichtigen Punkte auf, die ich vorher nur so wage erahnen konnte. Und auf natürliche Weise fließen diese und andere Punkte mit in die Fragen ein. Kann man das in den sozialen Bereich übertragen? :O

Ja. Du meinst, es gibt so viel zu bereden und im Gespräch ergibt sich mehr? Das läuft so bei helpteers: Wir sprechen über die Notizen und ich bin dann dran mit schreiben. Das macht ihr schon so in etwa, indem ihr eine Agenda aufstellt mit den wichtigsten Punkten? Dann wird diskutiert und gesammelt? Prima! So kann weitergehen:

Ich meine ja nicht, dass du zu jeder Aufgabe direkt eine Resolution schreiben sollst. In den meisten Fällen ist ein wichtiger Punkt schnell besprochen. Nur kennst du es, wenn sich auf einmal ganz viele Punkte aneinanderreihen? Die hältst du bestimmt direkt fest. Da lohnt es sich, auch die folgenden Teilergebnisse dranzuhängen. Wer hat immer alles im Kopf? 

Und was ist jetzt mit den Punkten, die Kopfzerbrechen bereiten? Sollst du die jetzt hin- und herschicken? Ja, das läuft tatsächlich ins Leere, wenn es in WhatsApp Diskussionen endet, die nur mal so überflogen werden und auf die direkt reagiert wird, am besten noch impulsiv. Also, die Methode ist darauf ausgelegt, das einzugrenzen, denn ihr Ziel ist es, kurz und bündig, sowie sachlich zu sein. Es ist ein Werkzeug, mit dem eine Diskussionsgrundlage geschaffen wird und die auf schnelle Weise bei der Dokumentation hilft. Denn die Punkte werden diskutiert und dann noch mal schriftlich ausgetauscht. Wie soll das bei vielen Argumenten zu einem Punkt gehen?

In der Software-Entwicklung geht es möglichst knapp zu. Das ist hier auch leichter, denn die Ergebnisse sind klarer umrissen. Im Sozialen Bereich steht der Mensch im Mittelpunkt und jeder ist Ausgangspunkt von Möglichkeiten der Vielfältigkeit =). Es gibt niemals Endpunkte, jeder ist Startpunkt und ein Projekt ist damit nie abgeschlossen,  denn es soll in den Menschen nachwirken. Damit gibt es viel mehr Argumente, oder?

Die Projekte in der Software-Entwicklung werden zunehmend komplexer. Das bedeutet, auch mehr Für und Wider. Somit handeln wir bei helpteers „agil“, das meint auch: Wir gehen immer wieder eine Teilaufgabe durch und behandeln sie wie ein kleines Projekt. Wie das genau funktioniert, erfahrt ihr über uns und in einem nächsten Beitrag. Festzuhalten ist für das Vorgehen beim Argumentieren: Jedes Argument bleibt so lange bestehen, bis die Teilaufgabe mit dem gesamten Projekt abgeschlossen ist. Ein Argument gewinnt und verliert nämlich über den ganzen Projektablauf an Bedeutung. Daher ist es so wichtig, bei wichtigen Punkten diese festzuhalten.

Ein Beispiel aus dem sozialen Bereich: Ein Team einer sozialen Stiftung hält einen Vortrag über Stigmatisierung. Am Anfang kommt die Idee einer Diskussionsrunde. Es wird abgewägt und dagegen entschieden. Die Gruppe erkennt, dass das Thema komplex ist und man am besten Betroffene betragt. Einige möchten an dem Vortrag teilnehmen. Die Diskussion steht wieder im Vordergrund. Hier ist es sinnvoll, die Argumente verschriftlicht zu haben um auf diesen aufzubauen. Wie könnte es hier helfen, dass jeder seine Argumente schriftlich anfügt? Zum einen lassen sich dann diese Argumente der Priorität nach ordnen und leicht wieder umordnen, aber auch entfernen und leicht abändern. Ein Argument hat immer einen Wert.

Jedes Argument liegt nun, vielleicht in Form einer Karteikarte, vor der Gruppe, kann sortiert werden und ergänzt. Karten können aufgeteilt werden, damit Teile der Gruppen diese reflektieren und verständlicher machen. Zum Beispiel durch Fragen für die gesamte Gruppe. Argumente schaffen neue oder gelten für andere Diskussionspunkte. Punkte gelten mit ihren Argumenten als unbehandelt, offen und diskutiert – danach abgeschlossen für den Zusammenhang, in dem sie stehen. Eine neuer Diskussionspunkt kann den alten wieder öffnen. Beispielsweise die „Diskussion über die Stigmatisierung doch stattfinden zu lassen.“ Neue Fragen und Argumente wollen verschriftlicht werden um nicht vergessen zu werden, da sie einen Wert haben.

Ich fasse hier die Vorgehensweise noch einmal zusammen:

  • Wer schreibt, der bleibt! Bringe deine Gedanken auf Papier, wodurch du sie besser verständlich machst und selbst besser verstehst.
  • Aufgeschriebene Gedanken und Ideen gehen nicht verloren und können später wieder eingebracht werden.
  • Lass jeden Teilnehmer erst ausreden und ihn dann sogar sein Argument in einem Satz verschriftlichen. Wenn alle diesen Satz verstehen, kann es weitergehen.
  • Es bietet sich an, Argumente zu einer Diskussion auf Karteikarten aufzuschreiben, du kannst sie der Wichtigkeit und Dringlichkeit nach ordnen und wiederverwenden.
  • Auf den Satz können alle in Schriftform oder in Teilgruppen reagieren, beispielsweise mit Gegenargumenten und Fragen.
  • Argumente kannst du der Reihe nach diskutieren, in den Stadien: unbehandelt, offen, diskutiert und vorerst abgeschlossen.
  • Die Vorgehensweise lässt sich je nach Erfahrung auf natürliche Weise abwandeln. Sie basiert auf Teilen der „agilen Vorgehensweise“ im Projektmanagement.

Wir von helpteers machen das digital. Wenn du mehr Details erfahren willst, komm gerne auf uns zu. 😀

Ich wünsche dir viel Spaß bei der Arbeit mit dieser Vorgehensweise.


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